Hund und Urlaub

Hund und Urlaub

Wenn Sie in Urlaub fahren möchten, stellt sich die Frage: Was tun mit dem Hund?
Pauschal kann man sagen, dass Hunde sich in der Nähe ihrer Menschen am wohlsten fühlen, während Katzen lieber in der vertrauten Umgebung bleiben. Leider kann man Hunde nicht überall hin mitnehmen. Für diesen Fall sollte man sich rechtzeitig um einen Platz in einer guten Tierpension kümmern oder die vielseitigen Angebote für Urlaub mit dem Hund nutzen. Die Kapazitäten von Tierpensionen sind begrenzt und in der Ferienzeit sind sie schnell ausgebucht! Beachten Sie bitte, dass Tierpensionen eigene Bedingungen zur Aufnahme eines Tieres stellen. So müssen die Tiere z.B. über ausreichenden Impfschutz verfügen, sollten vor der Aufnahme gegen Parasiten behandelt.
Wenn Sie Ihr Tier in den Urlaub mitnehmen, gilt es eine Reihe von Regeln zu beachten.

Vor Antritt der Reise
Bitte besprechen Sie geplante Urlaubsreisen mit Ihrem Tierarzt, damit Sie geeignete Maßnahmen zum Schutz des Tieres vor Krankheiten am Urlaubsziel treffen können. In südlichen Ländern ist z.B. die Gefahr der durch die Sandmücke übertragbaren Leishmaniose, die für Mensch und Tier gefährlich ist, nicht zu unterschätzen. Klären Sie außerdem die Einreisebestimmungen bei Auslandsreisen ab und vergessen Sie nicht, dass Sie bei der Durchreise ggf. Drittländer bereisen und auf der Rückreise auch als Einreisender nach Deutschland gelten! Entsprechende Informationen erhalten Sie bei den zuständigen Botschaften. Überprüfen Sie die Gültigkeit des Impfschutzes des Tieres und lassen Sie sich die nötigen Untersuchungen bescheinigen. Informieren Sie sich auch über die Vorschriften zur Tierhaltung am Urlaubsziel. In manchen Ländern gilt Anlein- und Maulkorbpflicht oder besondere Vorschriften für bestimmte Hunderassen. Gewöhnen Sie in dem Fall Ihren Hund rechtzeitig an das Tragen eines Maulkorbes und bitte benutzen Sie einen Gittermaulkorb aus Draht, Kunststoff oder Leder. Diese Maulkörbe haben gegenüber den Maulschlaufen den Vorteil, dass der Hund frei dadurch atmen kann und man ihm auch zwischendurch ein Leckerchen geben kann. Achten Sie bei der Gewöhnung an den Maulkorb darauf, dass das Anlegen und Tragen immer positiv verknüpft wird, z.B. mit Leckerchen und einem tollen Spaziergang. Denken Sie auch bitte daran, dass Tiere sich in fremder Umgebung unsicher fühlen und es nicht selten zum Verlust des Tieres während einer Urlaubsreise kommt. Lassen Sie Ihr Tier am besten kennzeichnen (durch Tätowierung oder besser noch durch einen Microchip) und z. B. bei TASSO registrieren und teilen Sie der Registrierungsstelle neben Ihrer Privatadresse auch mit, wie Sie im Urlaub zu 
erreichen sind! Manche Länder schreiben ohnehin die Registrierung und Kennzeichnung des Tieres vor. Wenn Sie eine Flug- oder Schiffsreise planen, informieren Sie sich über die Transportvorschriften und besprechen mit Ihrem Tierarzt, ob es sinnvoll ist, das Tier für den Transport mit Medikamenten zu beruhigen. Planen Sie für Reisen mit dem Auto ausreichend Pausen ein! Üben Sie vor Reiseantritt das richtige Anlegen eines Pfotenverbandes und lassen Sie sich dabei von einem Tierarzt – z.B. im Rahmen eines Erst-Hilfe-Kurses – unterweisen! Informieren Sie sich am besten schon vor Antritt der Reise über die Adresse eines Tierarztes bzw. einer Tierklinik am Urlaubsort. Ein Wörterbuch kann in fremdsprachlichen Ländern im Notfall gute Dienste leisten!

Für das Reisegepäck
Führen Sie den Heimtierausweis unbedingt mit sich. Er gibt nicht nur Auskunft über Impfungen und sonstige Behandlungen und Untersuchungen des Tieres sondern auch über Name, Rasse, Farbe, Geschlecht und Alter des Tieres, die Chip- bzw. Tätowiernummer sowie Name und Anschrift des Tierhalters. Zur Einreise ins europäische Ausland ist der EU-Heimtierausweis vorgeschrieben, den Sie gegen eine Gebühr bei der Impfung von Ihrem Tierarzt erhalten. Der EU-Heimtierausweis ist Ihr Eigentum und gehört unbedingt zum Tier, auch wenn z.B. beim Welpen noch nicht alle Impfungen durchgeführt sind! Bei der Einreise in bestimmte Länder ist außerdem ein FCI-Abstammungsnachweis sinnvoll. Auch die Nummer der Haftpflichtversicherung und deren Kontaktdaten dürfen auf einer Reise nicht fehlen. Natürlich gehören die Pflegeutensilien wie Kamm, Bürste, Tücher etc., Spielzeug und der Schlafplatz des Tieres ins Reisegepäck. Denken Sie daran, dass Ihr Tier während der Reise gesichert transportiert werden muss, z. B. in einer Transportbox, die am Urlaubsort gleichzeitig als Schlafplatz oder als „Zimmerkennel“ dienen kann. Wenn am Urlaubsort ein Maulkorb vorgeschrieben ist, vergessen Sie nicht, ihn einzupacken und vorher das Tragen zu üben! Nehmen Sie auch eine ausreichende Menge an Futter- und Leckerchenvorrat mit – nicht jedes Futter ist überall erhältlich und eine Futterumstellung während des Urlaubs belastet das Tier zusätzlich! Wenn Sie Dosenfutter füttern, denken Sie vorsichtshalber auch an einen Dosenöffner. Für die Reise selber brauchen Sie frisches Trinkwasser und einen entsprechenden Wassernapf, einige Tüten, mit denen Sie den Kot des Tieres entsorgen können, wenn es sich während der Pausen löst und natürlich die Leine, denn Sie sollten Ihr Tier während der Reise und vorsichtshalber auch die Zeit am Urlaubsort nicht unangeleint laufen lassen, damit es nicht z. B. durch Panik flieht und so abhanden kommt! Füttern Sie Ihr Tier am besten einige Stunden vor Antritt der Reise das letzte Mal und verzichten Sie auf die Gabe größerer Futtermengen während der Reise. Ein erwachsenes Tier kann gut einen ganzen Tag ohne Futter auskommen, ein voller Magen während der Reise kann jedoch zu Übelkeit und Erbrechen und im schlimmsten Fall zu Magendrehung und Tod führen. Stellen Sie neben Ihrer eigenen Reiseapotheke auch ein paar Vorräte für Ihr Tier zusammen. Wenn Ihr Tier regelmäßig Medikamente braucht, decken Sie sich mit einem entsprechenden Vorrat ein. Nehmen Sie auch ein Mittel gegen Durchfall und ggf. ein Mittel gegen Reisekrankheit bzw. ein Beruhigungsmittel, Augen- und Ohrentropfen sowie ein Desinfektionsmittel mit. Überprüfen Sie den Schutz des Tieres vor Flöhen und Zecken und packen auch dagegen ggf. entsprechende Präparate ein. Eine Zeckenzange, -karte oder ein Zeckenhaken tun darüber hinaus gute Dienste, falls Ihr Tier doch einmal von einer Zecke gebissen wird. Verbandmaterial für Tiere können Sie in einigen Apotheken, bei Ihren Tierarzt oder in meiner Hundeschule erwerben. 
 
Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub und eine gute und sichere Reise!
 

Autor: Monika Saus
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